Euro-Politik: Deutschland schadet Europa

Die Berliner Regierung will einen harten Euro – und ruiniert so andere EU-Länder. Artikel von George Soros in Die Zeit online vom 1.8.2010 http://www.zeit.de/2010/31/P-oped-Soros


Das Problem heißt Deutschland

„Wenn die EU in der Krise ist, trägt Deutschland daran nicht unerheblich Schuld. Der Euro war nie ein antinationales Projekt…“ Artikel von Rainer Trampert in der Jungle World vom 29. Juli 2010 http://jungle-world.com/artikel/2010/30/41428.html


Die Finanzmärkte drohen den Euro-Staaten mit Kreditentzug – Deutschlands Antwort: „Das größte Sparpaket in der Geschichte der Bundesrepublik“

Artikel bei „Von Marx lernen“ http://www.vonmarxlernen.de/index.php/oekonomie/texte-zur-krise/239-die-finanzmaerkte-drohen-den-euro-staaten-mit-kreditentzug--deutschlands-antwort.html

IX. Diskussion > Wipo > Finanzmärkte und Finanzpolitik > Finanzmarktkrise
2008 > "Sparzwang" für "alternativlose" Rettungspakete?


"Ich sehe weitere Einsparungsmöglichkeiten". BDA-Präsident Hundt über den Wirtschaftsaufschwung und Wege, ihn zu befördern

„Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, warnt vor wirtschaftlicher "Partystimmung". Er fordert die Ausweitung des Niedriglohnsektors, Einsparungen von bis zu 33 Milliarden Euro - und lehnt ein zu schnelles Zurückfahren des Deutschlandfonds ab…“ Interview von Gerhard Schröder vom 01.08.2010 im Deutschlandradio http://www.dradio.de/dlf/sendungen/idw_dlf/1236910/


Sozialkürzungen spalten das Land

„die geplanten Sozialkürzungen treffen vor allem die Regionen und Städte, in denen besonders viele Menschen erwerbslos und arm sind. Sie vertiefen die sozialen, aber auch die wirtschaftlichen Spaltungen Deutschlands…“ Wirtschaftspolitik aktuell Nr. 16/2010 von und bei ver.di (pdf) http://wipo.verdi.de/wirtschaftspolitik_aktuell/data/16-10-Sozialkurzungen-spalten-das-Land.pdf


Sparen – wozu eigentlich?

Artikel von und bei Guenther Sandleben (pdf) http://www.guenther-sandleben.de/mediapool/57/574173/data/Sparen_wozu_2010_06.pdf


Real ist nur die Utopie

„Der politische Schwachsinn hat inzwischen tragische Dimensionen eingenommen, wenn sich die Verantwortlichen der deutschen Wirtschaftspolitik mit Argumentationen aufführen, die eigentlich nur noch zeigen, wie ratlos, verbohrt und apolitisch sie im Grunde sind. Das sogenannte Sparpaket und vor allem seine Begründungen hauen dem letzten Fass den Boden raus: Gespart wird nicht dort, wo zuviel Geld ist, sondern dort, wo fast nichts mehr zu holen ist. In der Beantwortung der Frage, was politisch noch zu tun bleibt, sind die Regierungsparteien vollständig zerstritten, aber immerhin einig in der immer wieder gleich originellen Begründung ihrer Pläne: Man hätte über seine Verhältnisse gelebt! Dem Beschluss zufolge, wo der Gürtel dann enger geschnallt werden soll, müssen es also vor allem die Hartz-IV-Empfänger gewesen sein, besonders die mit Kinder. Wie blöd kann Politik eigentlich sein? Und wie lang wird man sie es sein lassen? Zudem kann doch jeder Mensch leicht begreifen, dass Sparen auf der einen Seite Unsinn ist, wenn das Ersparte auf der anderen Seite wieder ins Nirwana der Wertvernichtung abfließt. Dümmer geht’s nun wirklich nicht!..“ Artikel von Wolfram Pfreundschuh vom 11.6.2010 http://kulturkritik.net/politik/utopie/


Die Vermögensuhr - Wo unser Geld bleibt...

„Immer wieder wird in den Medien über die enorme Verschuldung der öffentlichen Haushalte geklagt und die Entwicklung der Geldvermögen werden dabei konsequent ausgeblendet. Kredite und Guthaben sind jedoch die beiden Seiten derselben Medaille, ohne Guthaben keine Kredite und umgekehrt. Ich hatte deshalb die Idee, der Schuldenuhr vom Bund der Steuerzahler ein Zählwerk für die Entwicklung der Geldvermögen gegenüber zu Stellen. (..) Diese Vermögensuhr sollte in der Lage sein, die immer wieder erhobene Behauptung, wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt, optisch auf einen Blick erfaßbar zu widerlegen.“ Aus den Erläuterungen des Erstellers der Vermögensuhr. Sie kann als Exeltabelle bezogen werden http://energie-engelke.bplaced.net/e107_files/downloads/vermoegensuhr.xls

oder beim DGB Goslar besichtigt http://www.dgb-goslar.de/Aktuell/Vermoegensuhr/Vermoegensuhr.html


Krisen-Splitter

Ein Video von Filmemacher Martin Keßler zur Kritik am "Sparpaket" bei youtube http://www.youtube.com/watch?v=WlSOOJho1XE


Regulierung erst ab 2018. Deutschland stimmt gegen schärfere Bankvorschriften

„Drei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise kommt die Regulierung der Geldwirtschaft nicht vom Fleck. Der Startschuss für eine härtere Gangart wird frühestens 2018 erfolgen. Dies beschloss der Baseler Ausschuss der weltweit wichtigsten Bankenaufseher. Selbst 2018 steht in Frage, denn Deutschland hat die Prinzipien nicht unterzeichnet. »Die Verwässerung von Basel III zeigt einmal mehr, wie mächtig die Bankenlobby auch nach der Krise noch ist«, kritisiert Attac…“ Artikel von Hermannus Pfeiffer im ND vom 29.07.2010 http://www.neues-deutschland.de/artikel/176254.regulierung-erst-ab-2018.html


Dem Steuerzahler wird die Bankenrettung teuer zu stehen kommen. Die Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft schiebt erwartungsgemäß die Schuld dem Staat als schlechten Banker zu

„Wie viel Geld dies dem Staat, also den Bürgern und vor allem den künftigen Generationen, gekostet hat, dass nun manche Banken und Anleger, die sonst vermutlich auch Verluste gemacht hätten, wieder reichlich Geld in die eigene Tasche fließen lassen können, ist noch nicht wirklich abzusehen. Nach einer von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INMS) in Auftrag gegebenen Studie des Münchener Wirtschaftswissenschaftlers Christoph Kaserer wird es nicht billig, die Politiker, die so verantwortungsvoll gehandelt haben, wird das allerdings nicht betreffen…“ Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 30.07.2010 http://www.heise.de/tp/blogs/8/148103


Bankster vor Gericht

„Jetzt will es niemand mehr gewesen sein. Die wenigen juristisch belangten Krisenverursacher berufen sich auf »kollektive Fehleinschätzungen« der Finanzwelt – und wollen ihre Boni ausgezahlt haben…“ Artikel von Werner Rügemer in junge Welt vom 28.07.2010 http://www.jungewelt.de/2010/07-28/005.php


„Dummheit schützt nicht vor Komplizenschaft" Interview von Reinhard Jellen mit Jürgen Roth über kriminelle Strukturen des Finanzkapitals in telepolis vom 21.06.2010 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32795/1.html


Heiner Flassbeck: Nach der Krise ist vor der Krise

„Immer da, wo Finanzmärkte so dominant werden wie an den genannten Märkten entstehen massiv verzerrte Preise, weil diese eben nicht mehr von Angebot und Nachfrage abhängen, sondern von einer relativ blinden Erwartung, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung verbessert oder verschlechtert. Wenn es zu einem großen Schock kommt, – Dubai war so ein Schock, Griechenland ebenfalls- , würde das gesamte Gebilde kollabieren und wir hätten wieder viele Spieler, die überschuldet sind, weil sie auf Kredit gezockt haben. Dann müssten die Staaten wieder einschreiten. Insofern hat sich nichts geändert. Wir haben noch nicht einmal richtig verstanden, dass durch diese Finanzmärkte massive Verzerrungen in die realen Märkte hineingetragen werden …“ Text des Deutschlandfunk-Interviews von und bei Heiner Flassbeck (pdf) http://www.flassbeck.de/pdf/2010/mai2010/transkriptDradio.pdf


Zwischenbilanz Finanzmarktregulierung

„Während noch offen ist, ob die US-Regulierungsanstrengungen den nächsten Finanzkollaps werden verhindern können, ist klar, dass die globalen makroökonomischen Probleme damit jedenfalls nicht verringert werden. Nach dem Kollaps des globalen Finanzsystems im Herbst 2008 hatte sich unter Ökonomieprofessoren und Geldpolitikern - sofern es sich nicht um unbelehrbare Neoliberale handelt – die Einsicht durchgesetzt, dass das Finanzsystem weltweit von strukturellen Problemen geplagt werde, die weit über die Frage der kurzfristigen Stabilität hinausgehen: Immerhin hatte sich der Anteil der Finanzmärkte an der gesamten Wirtschaftsleistung in angloamerikanischen Ländern wie den USA oder Großbritannien seit den 1970er Jahren verdreifacht und in kontinentaleuropäischen Ländern in etwa verdoppelt, was ihre volkswirtschaftliche Bedeutung bei weitem übersteigt…“ Artikel von Rainer Sommer in telepolis vom 27.07.2010 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33026/1.html


Interview mit Robert Kurz über die globale Wirtschaftskrise, die Krise der Staatsfinanzen und Gefahren von Deflation und Inflation

Teil 1: Schleifung der Überkapazitäten

„Der Krisentheoretiker Robert Kurz hat bereits mit seinem 1991 publizierten Buch "Der Kollaps der Modernisierung" den Kapitalismus als Wirtschaftssystem analysiert, welches aufgrund seiner eigenen Widersprüche, vornehmlich der Verdrängung menschlicher Arbeit durch Wissenschaft und Technik und den damit zunehmenden Schwierigkeiten bei der Erzeugung von Profit, alles andere als die beste aller ökonomischen Welten darstellt. Anders als der überwiegende Teil der Globalisierungskritiker erklärt er aber die aktuelle globale Krise nicht mit den moralischen Verfehlungen einer korrupten Manager- und Politiker-Kaste, sondern deutet sie als Folge der Widerspruchsdynamik eines Systems, das in seinem krisenhaften Verlauf sämtlichen Lebensbereichen seine Funktionslogik aufherrscht…“ Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 18.07.2010 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32931/1.html

Teil 2: Zweite Welle der globalen Wirtschaftskrise innerhalb der nächsten Jahre

Interview mit Robert Kurz über die Finanzkrise der EU, wirtschaftspolitische Differenzen und den Defizitkreislauf zwischen China und den USA. Interview von Reinhard Jellen in telepolis vom 19.07.2010 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32932/1.html


Aus: LabourNet, 5. August 2010

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Wohlstand durch Verzicht?

Deutschland drückt die Einkommen der Masse, um andere Länder niederkonkurrieren zu können. Die Gewerkschaften tragen diese nationalistische Wirtschaftspolitik mit. Artikel von Holger Marcks in Direkte Aktion vom Juli/August 2010 http://www.direkteaktion.org/200/wohlstand-durch-verzicht

Aus dem Text: „…Deutschland setzt auf Verzichtskonkurrenz, und kommt so (zumindest vorübergehend) relativ glimpflich durch die Krise – wobei die ArbeiterInnen anderer Länder gleich mit unter Druck gesetzt werden. (…) Die Bundesrepublik setzte im letzten Jahrzehnt alles auf den Export. In der internationalen Konkurrenz ging das eben nur mit der Reduzierung der Lohnstückkosten, durch Reallohnkürzung eben – verwirklicht auch durch die Gewerkschaften, die die Streiktage und Lohnforderungen so niedrig halten wie in kaum einem anderen Land. Diesen Kurs setzt man in der Krise unerbittlich fort. Dadurch wird nicht nur die deutsche Lohnarbeiterschaft weiter prekarisiert und die Binnennachfrage bzw. Kaufkraft zerstört; zahlreiche Ökonomen warnen auch, dass das deutsche Sparpaket jeden Aufschwung in Europa gefährden würde. Und letztendlich werden damit auch die ArbeiterInnen in anderen Ländern dank Sachzwang zum Verzicht gebracht…“


Aus: LabourNet, 9. August 2010

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Stolz auf Stabilitätskultur

Unter dem Mäntelchen der Wahrung der Stabilität scheinen wir alles hinzunehmen, dabei wäre die Lage revolutionär.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33097/1.html



http://sharenews.twoday.net/search?q=Finanzmarkt
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